Parodontologie – den Keimen auf der Spur
Die Parodontologie befasst sich im Wesentlichen mit den Erkrankungen des Zahnhalteapparates, zu dem alle Gewebe gehören, die den Zahn ernähren, im Kiefer festhalten und bei Belastung abfedern. Diese Erkrankungen können entweder durch Keime verursacht werden und sind somit entzündlicher Natur (z.B. Gingivitis und Parodontitis), oder sie werden durch Funktionsstörungen des Kauorgans und folglich Fehlbelastungen der Zähne, oder durch übermäßiges Zähneputzen mit zu harten Zahnbürsten ausgelöst, und zählen damit zum nicht entzündlichen Formenkreis (z.B. Parodontose). 95% aller Parodontalerkrankungen sind entzündlicher Natur und folglich durch aggressive Keime verursacht!
Die Parodontitis, im Volksmund vermeintlich oft mit Parodontose verwechselt, ist eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates, welche durch aggressive Keime hervorgerufen wird. Sie kann entweder sehr rasch oder auch langsam und weitgehend unbemerkt fortschreiten. Meistens ist dieses Erkrankungsbild schmerzfrei und wird daher erst spät wahrgenommen.
Nach Schätzungen leiden ca. 70% der Menschen über 40 Jahre an einer entzündlichen Zahnbetterkrankung.
Zahnfleischbluten, Zahnfleischschwund, Mundgeruch und Zahnlockerung zählen zu jenen Symptomen, die auf eine Entzündung des Zahnhalteapparats hinweisen. In solchen Fällen besteht ein dringender Behandlungsbedarf. Dies gilt umso mehr, als Entzündungen des Zahnbettes das gesamte Immunsystem schwer belasten. Außerdem besteht die Gefahr, dass in der Folge die Zähne nicht mehr erhalten werden können.
Zur Erkennung der Parodontitis setzen wir moderne Röntgendiagnostik, Messungen der Zahnfleischtaschentiefe sowie Speichel- und Bakterientests ein. Das Ziel der Parodontitisbehandlung ist die Verringerung der Zahntaschentiefe und der Anzahl krankmachender Keime sowie die Herstellung eines hygienischen Gebisszustandes. Nach Abschluss der Behandlung ist eine regelmäßige Kontrolle des Zahnhalteapparates unter Berücksichtigung der mundhygienischen Verhältnisse erforderlich.
Die unteren Röntgenbilder, sowie die Animation, veranschaulichen die zeitliche Entwicklung der Parodontitis – vom gesunden zum erkrankten Gebisszustand – mit der Folge des Zahnverlustes durch den fortschreitenden Knochenabbau. In diesem Fallbeispiel sind alle Zähne des Oberkiefers im Laufe der Zeit verloren gegangen (rechtes Bild).
